Wasserstoff sinnvoll skalieren: Führungslektionen von Lucretia Löscher, der Vorreiterin im Bereich WasserstoffWasserstoff sinnvoll skalieren: Führungslektionen von Lucretia Löscher, der Vorreiterin im Bereich Wasserstoff

In der neuesten Folge von The Hydrogen Leader Podcast hatten wir das Privileg, mit Lucretia Löscher, Chief Operating Officer bei Thyssenkrupp Uhde, zu sprechen, einer der führenden Persönlichkeiten, die weltweit große Wasserstoff- und Ammoniakprojekte vorantreibt.

Von der Leitung eines globalen Teams von über 4.500 Mitarbeitern bis hin zur Realisierung einer grünen Wasserstoffinfrastruktur im Wert von mehreren Milliarden Euro bringt Lucretia eine seltene Kombination aus fundiertem technischem Fachwissen, strategischer Klarheit und menschenorientierter Führung mit. Ihre Erkenntnisse bieten wertvolle Erkenntnisse für alle, die sich mit der Energiewende befassen.

Führung, die Wirkung zeigt

Lucretias Führungsphilosophie basiert auf Werten und Zielen. Ihr Fokus liegt nicht auf Titeln oder Hierarchien, sondern auf Wirkung – der Fähigkeit, Strategien zu entwickeln, Entscheidungen im Einklang mit langfristigen Zielen zu treffen und diese effektiv umzusetzen.

„Ich hatte nicht vor, Vorstandsmitglied zu werden. Ich wollte Wert schaffen – für das Unternehmen, für die Menschen und für den Planeten“, sagt sie.

Diese Denkweise prägt ihre Herangehensweise an Teambildung, Projektdurchführung und Entscheidungsfindung, die alle auf Klarheit, Respekt und langfristigem Denken basieren.

Die Energiewende gestalten

Bei Thyssenkrupp Uhde ist Lucretia für den Bereich Technologie und EPC (Engineering, Procurement, Construction) verantwortlich – eine seltene Kombination, die das Unternehmen von anderen abhebt.

„Die meisten Akteure lizenzieren entweder Technologien oder führen EPC durch. Wir machen beides, wodurch wir das Design optimieren, Kosten senken und Projekte finanzierbar machen können“, erklärte sie.

Ihre Expertise umfasst den gesamten Lebenszyklus von Projekten für grünen Wasserstoff, Ammoniak und Methanol, von Machbarkeitsstudien und Lizenzierung bis hin zur vollständigen Umsetzung. Mit Fertigungszentren in Ländern wie Thailand und Ausführungsteams in Indien, Ägypten und Südafrika kann das Unternehmen dank seiner globalen Präsenz in großem Maßstab liefern.

Der Weg zur endgültigen Investitionsentscheidung: Was wirklich nötig ist

Eine der größten Herausforderungen in der Wasserstoffwirtschaft ist es, Projekte bis zur endgültigen Investitionsentscheidung (FID) zu bringen. Lucretia Lucretia hat die entscheidenden Faktoren aufgeschlüsselt:

  • Klarheit der Vorschriften
  • Abnahmevereinbarungen
  • Effiziente, finanzierbare Designs
  • Vertrauen in die Technologie und Stärke der Lieferkette

Sie betonte auch, dass die Zuverlässigkeit der Elektrolyseure, die Bereitschaft der Infrastruktur und die langfristige Wirtschaftlichkeit der Projekte noch in der Entwicklung sind und dass Pioniere kalkulierte Risiken eingehen müssen, um den Sektor voranzubringen.

Grüner Ammoniak, Formel 1 und wie es weitergeht

Lucretia stellte faszinierende Beispiele für reale Projekte vor, darunter eine modularisierte Anlage zur Umwandlung von grünem Methanol in Benzin, die den Übergang der Formel 1 zu nachhaltigen Kraftstoffen unterstützen wird.

Sie hob auch das Ammoniak-Cracking-Pilotprojekt von Thyssenkrupp Uhde in Deutschland hervor, das einen wichtigen Schritt für den globalen Wasserstoffhandel per Schiff darstellt.

„Ammoniak ist bereits ein gut erforschter, weltweit gehandelter chemischer Stoff. Seine Rückgewinnung zu Wasserstoff ist eine praktische Lösung für den Energietransport über große Entfernungen.“

Lehren in Sachen Führung und Resilienz

Über das Geschäft und die Technologie hinaus ist Lucretia eine Geschichte von Resilienz. Von ihrer Kindheit in Ostdeutschland bis hin zur Leitung globaler Industrieteams teilte sie Führungserfahrungen, die sie von Mentoren und in schwierigen Momenten gesammelt hat, darunter auch schwierige Personalentscheidungen, die sie treffen musste, als Veränderungen notwendig waren.

„Bei Führung geht es nicht darum, beliebt zu sein. Es geht darum, das Richtige zu tun, auch wenn es schwer ist, und es mit Respekt zu tun.“

Ihr Rat an Frauen in der Energiebranche und an aufstrebende Führungskräfte? „Wenn Sie den Antrieb spüren, machen Sie einen Schritt nach vorne. Wir brauchen mehr Stimmen am Tisch und wir brauchen mehr Menschen, die bereit sind, mit Empathie und Mut zu führen.“

Fazit: Mit Weitblick die Wasserstoffwirtschaft anführen

Diese Folge ist ein Muss für alle, die in den Bereichen Wasserstoff, EPC oder saubere Technologien arbeiten. Lucretia Löschers Kombination aus strategischer Klarheit, globaler Projektumsetzung und menschenzentrierter Führung bietet einen Fahrplan dafür, wie wir die Energiewende nicht nur mit Ehrgeiz, sondern auch mit Verantwortungsbewusstsein vorantreiben können.

Um mehr zu erfahren, sehen Sie sich die vollständige Podcast-Folge hier an. Wenn Ihnen das Video gefällt, abonnieren Sie bitte auch den Podcast-Kanal The Hydrogen Leader, um exklusive Einblicke in Führung, persönliche Entwicklung und die Wasserstoffrevolution zu erhalten. Begleiten Sie Dr. Björn Lüssow, der Podcast-Interviews mit CEOs, Branchenführern und Innovatoren führt, die die Energiewende mitgestalten.