Jorgo Chatzimarkakis über Wasserstoff-Führung, politische Herausforderungen und die Zukunft sauberer Energie

In dieser Folge des The Hydrogen Leader Podcasts sprechen wir mit Jorgo Chatzimarkakis, dem CEO von Hydrogen Europe, über die Entwicklung der Wasserstoffindustrie, die Rolle pragmatischer Politik und die globalen Herausforderungen, die die Wasserstoffwirtschaft prägen.

Von der Industriepolitik in Europa bis hin zum Wettbewerbsdruck aus China liefert Chatzimarkakis wertvolle Einblicke, warum Wasserstoff eine entscheidende Schlüsseltechnologie für die Energiewende ist.

Er reflektiert über seinen Werdegang, teilt Führungslektionen und erklärt, warum es notwendig ist, über ideologische Debatten hinauszugehen und konkrete politische Maßnahmen zur Förderung von Wasserstoff zu ergreifen. Zudem enthüllt er Pläne für den ersten globalen UN-Wasserstoffgipfel im September 2025, ein Meilenstein für die internationale Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff.

Wasserstoff als Brückentechnologie

Chatzimarkakis beschreibt Wasserstoff als „Brückentechnologie“, die verschiedene Energiesektoren wie Strom und Gas miteinander verbindet. Er betont, dass Europa in der Wasserstoffindustrie ohne eine gezielte Industriepolitik nicht konkurrenzfähig sein kann, insbesondere angesichts der Fortschritte in China und den USA.

Während der Net Zero Industry Act ehrgeizige Ziele gesetzt hat, muss Europa klare Leitmärkte definieren und Investitionen in die Wasserstoffinfrastruktur gezielt fördern.

Er argumentiert, dass Europas Neutralitätsstrategie im globalen Energiewandel nicht funktioniert – insbesondere im Vergleich zu den USA, die mit ihrem „postdemokratischen Technologieansatz“ massiv in neue Wasserstofftechnologien investieren und steuerliche Anreize für Innovationen setzen. Ohne eine proaktive Strategie riskiert Europa, in der grünen Wasserstoffinnovation ins Hintertreffen zu geraten.

Globale Politik und die Wasserstoffwirtschaft

Das Gespräch dreht sich auch um die geopolitischen Aspekte von Wasserstoff. Chatzimarkakis erläutert, wie Russland und China sich im weltweiten Dekarbonisierungsprozess positionieren und wie dies Wasserstoffinvestitionen und politische Entscheidungen weltweit beeinflusst.

Er geht außerdem auf die COP-Klimakonferenzen ein und hinterfragt deren Wirksamkeit. Häufig werde zu viel gefordert, statt echte Maßnahmen zu inspirieren. Inspiration, Resilienz und Führungsstärke seien oft kraftvoller als reine Fakten – ein Ansatz, den er verfolgt, um die Rolle von Wasserstoff in der Klimapolitik voranzubringen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist seine Initiierung des ersten globalen UN-Wasserstoffgipfels, der im September 2025 stattfinden wird. Ziel ist es, die praktischen Anwendungen von Wasserstoff zu präsentieren und ein globales Engagement für seine Weiterentwicklung zu sichern.

Warum Elektrobatterien nicht ausreichten

Ein besonders spannender Aspekt des Gesprächs ist die Frage, warum Elektrobatterien in wohlhabenden Ländern wie Norwegen nicht den erhofften Durchbruch erzielten.

Chatzimarkakis erklärt, dass Wasserstoff dort benötigt wird, wo Batterien an ihre Grenzen stoßen – vor allem in der Schwerindustrie, im Langstreckentransport und in der großflächigen Energiespeicherung.

Er betont, dass elektrische Mobilität zwar eine wichtige Rolle spiele, Wasserstoff jedoch die fehlende Verbindung zur vollständigen Dekarbonisierung der Wirtschaft darstellt.

Die Zukunft von Wasserstoff in Europa

Ein entscheidender Punkt, den Chatzimarkakis anspricht, ist, wie Europa von Chinas pragmatischem Ansatz lernen kann.

Statt sich durch Überregulierung selbst auszubremsen, müsse Europa auf flexible und wirtschaftsfreundliche Strategien setzen, um dynamische Wasserstoffmärkte zu fördern.

Er spricht auch darüber, wie Wut und Frustration als Antrieb für Veränderung genutzt werden können, und erklärt, dass die Herausforderungen der Wasserstoffindustrie ihn dazu motiviert haben, sich noch stärker für politische Durchbrüche und praxisnahe Lösungen einzusetzen.

Fazit: Der Weg zur globalen Wasserstoffwirtschaft

Jorgo Chatzimarkakis gibt wertvolle Einblicke, wofür Hydrogen Europe heute steht und welche Ziele für die Zukunft verfolgt werden.

Sein Ziel ist eine wettbewerbsfähige europäische Wasserstoffindustrie. Dafür braucht es:

  • Investitionsfreundliche politische Rahmenbedingungen
  • Internationale Kooperationen für Wasserstoffprojekte
  • Eine bessere Balance zwischen Innovation und Regulierung
  • Die Förderung realer Wasserstoffanwendungen in Industrie und Transport

Seine Botschaft ist klar: Inspiration und konkrete Maßnahmen müssen die übermäßige Ideologie ersetzen, wenn Wasserstoff die Energiewende wirklich vorantreiben soll.

Um mehr zu erfahren, sehen Sie sich die vollständige Podcast-Episode hier an. Wenn Ihnen das Video gefällt, abonnieren Sie bitte auch den The Hydrogen Leader-Podcast-Kanal, um exklusive Einblicke in Führung, persönliches Wachstum und die Wasserstoffrevolution zu erhalten. Begleiten Sie Dr. Björn Lüssow, wenn er in seinem Podcast Interviews mit CEOs, Branchenführern und Innovatoren führt, die die Energiewende im Bereich sauberer Energie gestalten.